
Mutters Mikroskop
Bereits als kleiner Junge interessierte sich Bentley für alles, was mit Wasser zu tun hatte. Tau, Frost, Wolken, Regen und Schnee, der in den langen und harten Wintern von Vermont monatelang die Landschaft, Häuser und Straßen bedeckte. Bentley wurde zu Hause von seiner Mutter unterrichtet, einer Lehrerin, die den Sohn mit ihrem Wissensdurst begeisterte und ansteckte. Sie besaß ein kleines Mikroskop. Und während andere Jungen seines Alters sich prügelten oder mit Steinschleudern um sich schossen, beobachtete Bentley in stillem Staunen unter dem Mikroskop Wassertropfen, Federn oder die fein geäderten Blütenblätter einer Blume. "Aber schon immer waren es die Schneeflocken, die mich am meisten faszinierten", erzählte Bentley später. Immer wenn im November die ersten Schneeflocken fielen – und die letzten manchmal erst im Mai –, fühlte sich Bentley "extrem glücklich". (Auf dem Foto eines seiner Kristalle, Datum unbekannt.)
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