Am Abend des 9. März 1923 macht sich Bill Smith in seinem Studebaker-Sechszylinder auf den Heimweg. Smith, ein ehemaliger Pferdedieb Anfang dreißig, hat auf der Ranch eines Bekannten schwarzgebrannten Whiskey besorgt, nun fährt er zurück in das Städtchen Fairfax, Oklahoma. Der Ort liegt im Osage County im Norden des US-Bundesstaats, der Heimat der gleichnamigen indigenen Gemeinschaft. Von den Fördertürmen im Umland weht der Geruch von Öl zu Smith herüber, als er seinen Wagen an den Baracken der Arbeiter und an mehrstöckigen Villen vorbeilenkt. Auf deren Dächern und Fensterbänken, über Türen und Hintereingängen strahlen zahllose Glühbirnen. Die Einwohner von Fairfax nennen sie Angstlichter.
Rätselhafte Mordserie Das Öl brachte ihnen Wohlstand – und den Tod
Lange sind die Osage nur eine von vielen indigenen Gemeinschaften, doch dann wird auf ihrem Land in Oklahoma Öl gefunden. Der Reichtum ändert alles. Und löst eine mysteriöse Mordserie aus

Das Öl bringt den Osage – hier eine Tanzgruppe – nicht nur nie gekannten Wohlstand, sondern auch neue Sorgen. Bald häufen sich mysteriöse Todesfälle
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