Als der vielleicht größte Feldherr aller Zeiten starb, ließ er sich begraben, als wäre er ein einfacher Soldat, ein Niemand. Keine Blume, kein Hügel, kein Stein erinnerte an die Stelle, an der sich Dschingis Khan im Jahr 1227 beerdigen ließ.
Ein anonymes Grab hatte sich der Einiger und Anführer des mongolischen Weltreichs gewünscht, als hätte es ihn nie gegeben. Also ließen seine Hinterbliebenen Reiter über die Stelle galoppieren, an der er zuvor bestattet worden war. Bis ihre Hufe auch die letzte Spur von ihm verwischt hatten. Und an den großen Herrscher nur noch der staubige Boden der kargen Steppe erinnerte, aus der er gekommen war. Bis heute ist es den Archäologen nicht gelungen, seine Gebeine zu finden.
Auch die Umstände seines Todes verlieren sich im Nebel der Geschichte. Als Dschingis Khan starb, befand er sich gerade fern der Heimat auf einem Feldzug in China. Das Volk der Tanguten hatte sich seinem Herrschaftsanspruch widersetzt. Das konnte der Heerführer, auch wenn er bereits über 60 Jahre alt war, nicht auf sich sitzen lassen. Er ritt zur Strafexpedition aus. Natürlich siegte er.