
Ein neuer Gott, eine neue Macht
Obwohl nach dem Bündnis mit dem Frankenkönig längst nicht alle wikingischen Siedler sofort ihre Waffen niederlegen, beweisen sie doch Fähigkeiten, die die Normannen auch später auszeichnen: Pragmatismus und eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit. So lassen sie sich – wenn auch nicht ohne Widerstände – taufen, richten sich nach örtlichen Gepflogenheiten und Gesetzen. Die Annahme des Christentums – hier die Kathedrale von Rouen, der Hauptstadt der Normandie – ist für viele Wikinger dabei wohl nur ein Mittel, um sich mit den Franken zu arrangieren. Bei der Verwaltung ihres Herzogtums gehen sie ebenfalls zweckmäßig vor, übernehmen alte Strukturen. Doch irgendwann entsteht so auch ein neues Selbstverständnis: als Normannen.
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