
Luise von Toscana und André Giron: Skandal in Europas Hochadel
Sie ist verheiratet mit dem sächsischen Kronprinzen Friedrich – und diese Ehe fühlt sich für die lebenslustige, eigenwillige Adelige aus der toskanischen Linie der Habsburger wie ein Gefängnis an. Ihr Gatte lässt sie bereits geheimdienstlich überwachen, als sie eine Affäre mit dem Sprachlehrer ihrer Kinder beginnt. Hochschwanger mit ihrem siebten Kind, flieht sie 1902 mit André Giron vom Hof in Dresden in die Schweiz: Der erste Eheskandal des neuen Jahrhunderts im Hochadel ist da. Luise wird vom Kaiser in Wien aus der habsburgischen Familie verstoßen, ihre Ehe mit Friedrich geschieden, und die gemeinsamen Kinder werden dem Vater zugesprochen. Das weitere Leben der einstigen Erzherzogin von Österreich-Toskana ist ebenso wild wie ihre kurze Affäre mit Giron. 1947 stirbt sie, verarmt und verwahrlost, in einem schlichten Hotel in Brüssel.
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