Anzeige
Anzeige

Astrohighlights im September Herbstanfang am Firmament: Der Erntemond und zwei Gasriesen ziehen auf

Highlight des Monats: Am 23. September werden Tag und Nacht fast gleich lang sein – die Tagundnachtgleiche
Highlight des Monats: Am 23. September werden Tag und Nacht fast gleich lang sein – die Tagundnachtgleiche
© William Cleary /age fotostock / mauritius images
Die Tagundnachtgleiche im September markiert den Jahreszeitenwechsel. Dr. Mariana Wagner vom Planetarium Hamburg erklärt, warum die Tage nun wieder kürzer werden. Und sie erläutert, welche weiteren astronomischen Highlights uns im September erwarten
Am 23. September beginnt auf der Nordhalbkugel der Herbst. Wir erleben die Tagundnachtgleiche, einen der beiden Tage im Jahr, an denen sich die dunklen und hellen Stunden des Tages fast überall auf der Erde die Waage halten. Nur an den Polen kommt es zu einem anderen Phänomen: Hier steht die Sonne zu dieser Zeit direkt auf dem Horizont, was sich in einem über Tage andauernden Sonnenauf- oder -untergang zeigt.
Ihren Herbstpunkt erreicht die Sonne um 8:50 Uhr. Dann steht sie für einen Moment genau senkrecht über dem Äquator, um danach für die kommenden Monaten weiter auf die Südhalbkugel zu wandern.  Dort zieht der Frühling ins Land, während bei uns auf der Nordhalbkugel die kühlere Zeit anbricht. Wir müssen Abschied nehmen von den langen Tagen, fortan werden wir wieder mehr dunkle als helle Stunden zählen. Erst nach der Wintersonnenwende am 22. Dezember – unserem Winteranfang mit dem kürzesten Tag des Jahres – nimmt das Tageslicht bei uns langsam wieder zu. Erst mit der Tagundnachtgleiche im März werden die dunklen Jahreszeiten schließlich enden.
Ob Herbst oder Frühling, Winter oder Sommer herrschen, hängt nicht davon ab, wie nah die Erde zur Sonne steht, sondern ob die leicht gekippte Erde eher die südliche oder die nördliche Hemisphäre zur Sonne neigt
Ob Herbst oder Frühling, Winter oder Sommer herrschen, hängt nicht davon ab, wie nah die Erde zur Sonne steht, sondern ob die leicht gekippte Erde eher die südliche oder die nördliche Hemisphäre zur Sonne neigt
© Planetarium Hamburg
Für den Wechsel der Jahreszeiten ist die Schrägstellung der Erdachse verantwortlich. Unser Planet zieht um 23,4 Grad zur Umlaufbahn geneigt um die Sonne. So variiert der Einfallswinkel des Sonnenlichts. Für die kommenden sechs Monate ist die Südhalbkugel der Erde zur Sonne gerichtet.

Erntemond zum Herbstanfang

Wenige Tage nachdem der Herbst begonnen hat, erleben wir den ersten Vollmond der neuen Jahreszeit. Dieser wird gerne als Erntemond bezeichnet: Sein Licht half den Menschen früher, möglichst lange auf den Feldern bleiben zu können, um ihre Arbeit zu verrichten. In diesem Jahr erreicht unser Trabant am 29. September um 11:58 Uhr seine Vollmondstellung.
Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für geo.de beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten.
Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für geo.de beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten.
© Wolfgang Köhler
Doch auch davor bietet er uns ein besonderes Highlight – gemeinsam mit den Plejaden und den Hyaden, die das "Goldene Tor der Ekliptik" bilden. Am Morgen des 6. Septembers zieht der Mond sehr nah an den Plejaden vorbei. Wer sich das kosmische Schauspiel nicht entgehen lassen möchte, blickt zum Sternbild Stier. Die Plejaden befinden sich an seiner Schulter und werden auch als "Siebengestirn" bezeichnet – eigentlich eine irreführende Namensgebung, bestehen die Plejaden doch aus vielen hundert Sternen. Sie sind etwa 20 bis 50 Millionen Jahre "jung". Unser Sonnensystem ist deutlich älter, es entstand vor rund 4,5 Milliarden Jahren. Nahe dem Kopf des Stiers mit dem roten Augenstern Aldebaran können wir die Hyaden entdecken. Sie sind V-förmig angeordnet und auch als "Regengestirn" bekannt.

Planeten am Septemberhimmel

Wer am 6. September den Mond beobachtet, wird einen weiteren auffälligen Lichtpunkt entdecken. Es ist Gasriese Jupiter, der sich rechts von den Plejaden befindet. Der größte Planet unseres Sonnensystems und sein "kleiner Bruder" Saturn zeigen sich im September nach Einbruch der Finsternis. Sehen wir Jupiter Anfang des Monats gegen 22:20 Uhr, ist er zum Monatsende bereits knapp zwei Stunden früher sichtbar.
Am Morgenhimmel ist die Venus das unübertroffene Highlight. Unser Nachbarplanet erreicht am 19. September seinen größten Glanz als "Morgenstern". Schwerer ist es, einen Blick auf Merkur zu erhaschen. Die besten Chancen haben wir zwischen dem 22. und dem 28. September nach 5 Uhr morgens – allerdings nur für etwa eine halbe Stunde und mit dem Fernglas. Der innerste Planet unseres Sonnensystems steht dann horizontnah schräg links unter der hellen Venus.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel