
Wassermassenspeicher für Millionen
Wer Wasser aus dem Bodensee trinkt, wohnt nicht unbedingt in Sichtweite des Gewässers: Manche Kunden der Bodensee-Wasserversorgung leben sogar mehr als 250 Kilometer vom See entfernt. Ihr Trinkwasser wird in 60 Meter Tiefe in das größte Wasserwerk Deutschlands auf dem Sipplinger Berg gepumpt. Dort entfernen Mikrosiebe mit nur 15 Tausendstel Millimeter Durchlass Algen und Schwebstoffe. Danach wird das Wasser mit Ozon entkeimt und in einem Speicher (auf dem Bild) gesammelt, der etwa 40 Millionen Liter fasst. Vom 705 Meter hohen Sipplinger Berg fließt das Trinkwasser in einer Leitung im natürlichen Gefälle etwa 250 Kilometer nach Mosbach im Odenwald, ohne weitere Pumpen – auch, weil eigens ein 24 Kilometer langer Stollen unter der Schwäbischen Alb gebohrt wurde. Zu den Rekorden der Bodensee-Wasserversorgung zählt auch die Bauzeit: In den Jahren 1956 bis 1958 galt die Baustelle für das Wasserwerk und das Rohrnetz als die größte in Europa.
© Christoph Morlinghaus/fotogloria