
Medizinisches High-Tech auf engem Raum
Operationssäle sind zumeist geschlossene Einheiten mit einem Tisch und vielen Geräten. Nachteil dabei: Oft geht es in den mit Technik vollgestopften Räumen gedrängt zu, und zwischen den Patientenwechseln vergeht viel Zeit. Bei der Helios-Endo-Klinik Hamburg hat man sich für eine Art Großraumbüro für Chirurgen entschieden: Vier Operationstische in einem 220 Quadratmeter großen Raum, das ist Rekord in Deutschland. Die Helios-Endo-Klinik ist spezialisiert auf chirurgische Operationen: Knochenimplantate, Gelenkersatz, Wirbelsäuleneingriffe. Pro Jahr operieren die Ärzte 7500 Patienten und wechseln etwa 1400 Gelenkprothesen aus – so viele wie in keiner anderen Klinik der Welt. Der größte Operationssaal Deutschlands erweist sich dabei nicht nur als effizient, sondern auch als praktisch: Wenn die Chirurgen während eines Eingriffs auf Schwierigkeiten stoßen, können sie unkompliziert eine zweite Meinung von einem Kollegen am Operationstisch nebenan einholen. Das Modell gilt in der Branche als zukunftsweisend. Bei häufigen, wenig komplexen Eingriffen könnte künftig ein Oberarzt im Großraum-Operationssaal mehreren Chirurgisch-Technischen Assistenten über die Schulter schauen, die zeitgleich operieren.
© Christoph Morlinghaus/fotogloria