Supercomputer – eine gefährdete Spezies
Warum trägt ein Supercomputer den Namen eines Waldvogels? „Hazel Hen“, „Haselhuhn“, haben die Mitarbeiter des Höchstleistungsrechenzentrums in Stuttgart ihr Rechenmonster getauft, das bis Juni 2018 Deutschlands schnellster Computer war. Das Elektronen- Superhirn verwendet 15424 Prozessoren, besitzt armdicke Kabelstränge und schafft 7,42 Petaflops, also 7,42 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde. Damit ist das Haselhuhn gut 100000-mal gedankenschneller als ein Heimcomputer, das reicht für Platz 27 in der Rangliste der schnellsten Computer der Welt. Und der Name? „Hazel Hen“ ist der dritte Superrechner der Universität Stuttgart. Der erste wurde 2010 „Hermit“ genannt, der englische Name des in Stuttgart wegen des Bahnhofsneubaus umkämpften Juchtenkäfers. Seither gilt: Jeder neue Computer ist nach einer gefährdeten Tierart zu benennen, deren Name mit H beginnt. Auf Hermit folgte Hornet (Hornisse) und nun das Haselhuhn. Gefährdet sind auch Hochleistungsrechner: heute superschnell, morgen lahme Ente, übermorgen Elektroschrott – wie die längst ersetzten „Hermit“ und „Hornet“.
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