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Mexiko Ein Leben nach den Freiern: In einem Altersheim erfahren Sexarbeiterinnen endlich echte Liebe

"Normita" Sánchez Espinoza feiert ihren 85. Geburtstag tanzend in der Casa Xochiquetzal
"Normita" Sánchez Espinoza feiert ihren 85. Geburtstag tanzend in der Casa Xochiquetzal
© Adriana Zehbraukauskas/The New York Times/Redux/laif
Jahrzehntelang verkauften sie als Prostituierte ihren Körper. Jetzt sind sie alt – und bekommen in einem Kolonialgebäude geschenkt, wonach sie sich stets sehnten: ein gutes Leben. Eine Reportage aus dem weltweit ersten Altenheim für Sexarbeiterinnen

Wenn Norma Sánchez auf ihr Leben zurückblickt, auf mehr als fünf Jahrzehnte in Stripclubs und Bordellen, in ranzigen Hotels und schließlich auf dem Straßenstrich, dann hat sie heute, mit fast 70, zum ersten Mal die wahre Liebe gefunden.

Es ist keine Liebe zu einem Mann, die sahen sie immer nur als Objekt – alle etwa 8000 Freier, wie sie schätzt. Auch keine Liebe zu ihren Kindern, die sie alle vier hat abgeben müssen. Es ist eine späte Liebe zum Leben an sich, zu sich selbst und ihren Kumpaninnen im Altenheim für Prostituierte im Zentrum von Mexico City. "Ich liebe mich", sagt sie. "Und meine Schwestern hier. Spät – aber immerhin."

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