
Die Herumpantscherei
Viel Leid verursachte der Preisträger António Egas Moniz, und fatal war seine Ehrung mit dem Nobelpreis. Ab 1935 behandelte der portugiesische Neurologe Psychosen und Depressionen mit der von ihm entwickelten Lobotomie. Dazu drang er über zwei Löcher im Schädeldach in das Gehirn der Erkrankten ein und durchschnitt Nervenbahnen im Stirnlappen. Da die Funktionsweise des Gehirns noch weitgehend unverstanden war, hatten seine Schnitte unvorhersehbare zerstörerische Folgen. Manchen Erkrankten, die er teils gegen ihren Willen behandelte, soll es danach besser gegangen sein, andere wurden apathisch, veränderten ihre Persönlichkeit oder wurden gar zu Pflegefällen.
Die Lobotomie war hochumstritten, doch die Kritik verstummte, als Moniz 1949 den Nobelpreis für Medizin zugesprochen bekam. Sein Verfahren wurde weltweit populär. Erst die Entdeckung von Psychopharmaka konnte die Methode nach und nach verdrängen, und spätestens mit dem Buch "Einer flog über das Kuckucksnest" und dessen oscarprämierter Verfilmung wendete sich auch die Öffentlichkeit gegen die Lobotomie.
Die Lobotomie war hochumstritten, doch die Kritik verstummte, als Moniz 1949 den Nobelpreis für Medizin zugesprochen bekam. Sein Verfahren wurde weltweit populär. Erst die Entdeckung von Psychopharmaka konnte die Methode nach und nach verdrängen, und spätestens mit dem Buch "Einer flog über das Kuckucksnest" und dessen oscarprämierter Verfilmung wendete sich auch die Öffentlichkeit gegen die Lobotomie.
© De Agostini Picture Lib. / A. Dagli Orti / akg-images