Abo testen Login

Medizin-Nobelpreis Regulatorische T-Zellen: Was die Forschung der Preisträger so bedeutsam macht

Regulatorische T-Zellen verhindern Allergien und Autoimmunerkrankungen. Sie zu steuern, verspricht revolutionäre Therapien. Ihre Entdeckung wurde nun mit dem Nobelpreis gewürdigt
Regulatorische T-Zellen (rot) unter dem Rasterelektronenmikroskop. Die blau eingefärbte Zelle präsentiert ihnen Antigene: Moleküle, auf die das Immunsystem reagieren kann
Regulatorische T-Zellen (rot) unter dem Rasterelektronenmikroskop. Die blau eingefärbte Zelle präsentiert ihnen Antigene: Moleküle, auf die das Immunsystem reagieren kann
© Image Point Fr / Nih / BSIP / mauritius images

Lange stellte der Thymus die Medizin vor ein Rätsel. Im alten Griechenland galt er als Sitz der Seele, danach über Jahrhunderte als nutzloser Gewebeklumpen zwischen Herz und Brustbein. Das seltsame, schmetterlingsförmige Lymphorgan legt im Laufe der Kindheit an Größe und Gewicht zu, beginnt aber bereits in der Pubertät, sich zurückzubilden. Erst Ende der 1950er-Jahre kam ein junger Krebsforscher namens Jacques Miller am Londoner Chester Beatty Research Institute dem Geheimnis des Thymus auf die Schliche. In einer Reihe makaberer Experimente an neugeborenen Mäusen, die er aus Platzmangel in einem ehemaligen Pferdeschuppen durchführte, entdeckte er, dass der Thymus eine entscheidende Rolle für unsere Abwehrkräfte spielt.