
Gerda: die Geduldige
Der "Germanium Detector Array" unter dem italienischen Gebirgsmassiv Gran Sasso spürte von 2011 bis 2020 einem Vorgang nach, der die Teilchenphysik in ihren Grundfesten erschüttern würde: dem doppelten neutrinolosen Betazerfall. Normalerweise treten Partikel in Paaren aus Materie und Antimaterie auf. Sie löschen einander aus, sobald sie sich begegnen. Existiert der doppelte neutrinolose Betazerfall, würde er das Neutrino als sein eigenes Antiteilchen entlarven. Das wiederum würde erklären, warum das Universum deutlich mehr Materie als Antimaterie enthält.
Im Herzen von "Gerda" sollten 44 Kilogramm Germanium die Signale des Zerfalls gleichzeitig erzeugen und messen. Dazu wurde die Anlage so gut wie möglich von jeglichen Störfaktoren abgeschirmt. Am Ende fand sie: nichts. Die Forschenden entmutigt das nicht. Sie haben nun immerhin eine genauere Vorstellung davon, wie selten der doppelte neutrinolose Betazerfall ist (falls er denn existiert): Bei einem Germanium-Atom dürfte er im Schnitt nach 1,8 mal 10^26 Jahren auftreten. Das übertrifft das Alter des Universums um 16 Größenordnungen. Die Suche nach einem solchen Ereignis hat nun "Gerdas" größerer Nachfolger "Legend" übernommen
Im Herzen von "Gerda" sollten 44 Kilogramm Germanium die Signale des Zerfalls gleichzeitig erzeugen und messen. Dazu wurde die Anlage so gut wie möglich von jeglichen Störfaktoren abgeschirmt. Am Ende fand sie: nichts. Die Forschenden entmutigt das nicht. Sie haben nun immerhin eine genauere Vorstellung davon, wie selten der doppelte neutrinolose Betazerfall ist (falls er denn existiert): Bei einem Germanium-Atom dürfte er im Schnitt nach 1,8 mal 10^26 Jahren auftreten. Das übertrifft das Alter des Universums um 16 Größenordnungen. Die Suche nach einem solchen Ereignis hat nun "Gerdas" größerer Nachfolger "Legend" übernommen
© Kai Freund/LNGS-INFN