Brandgefahr Wie Fettexplosionen entstehen – und wie man sie vermeidet

Ein Fettbrand  in einer Pfanne auf einem Gasherd
Fettbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden, da es sonst zu lebensbedrohlichen Explosionen kommen kann
© Henrik Sorensen
Panik und Fehlverhalten führen bei einem Fettbrand oft zu schwerwiegenden Folgen. Warum Sie einen Fettbrand niemals mit Wasser löschen sollten und was stattdessen zu tun ist, erfahren Sie hier

Wenn heißes Fett brennt, ist besondere Vorsicht geboten. Versucht man das Feuer mit Wasser zu löschen, können lebensgefährliche Fettexplosionen entstehen. So kommt es immer wieder zu dramatischen Zwischenfällen, wie kürzlich im baden-württembergischen Fliederstadt, als eine Fettexplosion und der anschließende Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus tödliche Folgen hatte. Doch wie kommt es zu einer Fettexplosion? Und wie kann man diese Gefahr vermeiden? 

Im Haushalt treten Fettexplosionen besonders häufig in der Küche auf. Wird Speiseöl beispielsweise in einer Pfanne übermäßig erhitzt, fängt es ab etwa 300 Grad Celsius an zu brennen. Beim Versuch, das Feuer mit Wasser zu löschen, sinkt dieses zunächst aufgrund der höheren Dichte auf den Boden der Pfanne und damit unter das brennende Öl. Da Wasser jedoch schon bei etwa 100 Grad Celsius siedet, verdampft es extrem schnell und dehnt sich dabei um das 1700-fache seines ursprünglichen Volumens aus. Der Wasserdampf bildet sich allerdings unter der Ölschicht und wird von unten durch die Fettschicht gedrückt. Dabei schleudert er das heiße Öl explosionsartig in die Luft. Die so entstehenden winzigen, fein verteilten Fettpartikel entzünden sich anschließend schlagartig in der Luft und erzeugen einen Feuerball, der sich rasend schnell ausbreitet. Dadurch kommt es oft zu schweren Wohnungsbränden und lebensbedrohlichen Verbrennungen. 

Niemals Wasser für einen Löschversuch verwenden

Unwissenheit und Panik sind die größten Risikofaktoren bei einem Fettbrand. Die wichtigste Regel im Umgang mit Fettbränden lautet daher: Niemals Wasser für einen Löschversuch verwenden – es verstärkt das Feuer. Auch ein nasses Handtuch kann so gefährlich sein wie Wasser und sollte niemals benutzt werden. Stattdessen sollte man versuchen, die Flammen zu ersticken. Beispielsweise durch das Auflegen eines Topfdeckels. Alternativ sind Löschdecken geeignet. Für den Haushalt sind außerdem spezielle Fettbrandlöscher der Klasse F empfehlenswert. Sie enthalten ein wasserfreies Löschmittel, das die Oberfläche des brennenden Fettes bedeckt und so die Flammen erstickt. 

Rund 50 Kilometer südlich von Coimbra, Portugal, versucht ein Mann im Jahr 2017 am Rand eines Megawaldbrands Flammen einzudämmen. Eine große Frage der Wissenschaft aber lautet: Ist es sinnvoll, jegliches Züngelnzu eliminieren?

Brände Feuergefahr: So schützen wir uns und unsere Wälder

In vielen Regionen Griechenlands wüten derzeit Waldbrände. Im Extremfall können diese als "Feuerstürme" eine ungekannte Zerstörungskraft entwickeln. Was also tun? Der spanische Brandforscher Marc Castellnou sagt, wir brauchen andere Wälder. Wir dürfen weniger löschen. Und er kämpft einen einsamen Kampf gegen die Feuerwehren dieser Welt

Sollte es also einmal zu einem Fettbrand kommen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die genannten Schritte zu befolgen. Kontrolliertes und besonnenes Handeln kann den Unterschied ausmachen und verhindern, dass sich der Brand zu einer lebensgefährlichen Fettexplosion ausweitet.