Die römisch-katholische Kirche Sacré-Cœur in Paris – mit vollem Namen Basilique du Sacré-Cœur, »Basilika des heiligen Herzens«, erhebt sich auf dem Gipfel von Montmartre und ist der höchste Punkt in der französischen Hauptstadt. Die Bauarbeiten begannen 1875 und wurden 1914 beendet, fast 40 Jahre später. Die Kirche reagierte mit dem Bau dieses Gotteshauses auf die Niederlage des Landes im Deutsch-Französischen Krieg von 1871 und der Pariser Kommune im selben Jahr. Beide Ereignisse wurden als göttliche Bestrafung für den moralischen Verfall der Nation seit der Revolution interpretiert, die in der Hinrichtung des Pariser Erzbischofs Georges Darboy in Montmartre durch die Kommunarden gipfelte. Als Darboys Nachfolger den Ort des Geschehens 1872 besuchte, überkam ihn eine Vision: Er wollte eine Basilika errichten und so die göttliche Bestimmung der Kirche vor der Stadt und der Bevölkerung stärken