Praktisch sind Lineale, keine Frage. Lassen sich mit ihnen doch exakte Linien zeichnen und mithilfe der aufgedruckten Skala Entfernungen bemessen. Während sich der Nutzen dieses Hilfsmittels also sofort erschließt, wirft eine kleines Detail dann doch Fragen auf - zumindest heutzutage.
Denn obwohl garantiert jeder das Lineal schon oft in der Hand gehalten und damit gearbeitet hat, fragt man sich: Wozu ist eigentlich das kleine runde Loch, das in viele Lineale gestanzt ist? So viel sei schonmal verraten: Das Loch ist nicht dazu da, den Bleistift hindurch zu stecken und das Lineal kreisend in Bewegung zu bringen, wie es Schüler gerne tun.
Die Geschichte des Lochs im Lineal
Die älteren Generationen werden sich vielleicht noch an die Zeiten erinnern, als Schreibhefte selten waren und daher Schiefertafeln in der Schule zum Schreiben genutzt wurden. Mit einem Griffel ritzten Schüler ihre Texte in die kleine Tafel und wischten sie mit einem Lappen wieder weg, wenn sie nicht mehr gebraucht wurden.
Und hier liegt auch das Geheimnis des Lochs im Lineal. Denn auch damals gehörte das Lineal bereits zur Grundausstattung eines jeden Schülers. Ursprünglich war an dem kleinen Loch ein Bändchen mit dem Wischlappen befestigt, der zum Reinigen der Schiefertafel benötigt wurde.
Warum hat das Lineal heute noch immer ein Loch?
Heutzutage benutzen wir weder Schiefertafel, noch Griffel oder Wischlappen im Unterricht und trotzdem ist das kleine Loch im Lineal geblieben. Als man aufhörte, Schiefertafeln im Unterricht zu benutzen, nutzte man das Loch stattdessen, um das Lineal an einem Haken aufzuhängen und damit Ordnung zu schaffen.
Diese Loch-Haken wurden jedoch ziemlich schnell wieder abgeschafft, da sich die Verletzungsgefahr als zu groß erwies. Doch auch heute werden viele Lineale nach wie vor mit Löchern hergestellt, obwohl diese ihren Nutzen verloren haben.