Beobachtet man Tiere, die auf Bäume klettern, so zeigt sich meist das gleiche Bild: Sie suchen sich stets den einfachsten und bequemsten Weg nach oben - ohne große Umwege oder Hindernisse. Dieses Verhalten hat seinen Sinn, schließlich werden so wertvolle Kräfte gespart.
Doch ausgerechnet Eichhörnchen, die neben den Baummadern zu den geschicktesten Kletterern unter den Säugetieren zählen, nehmen beim Hinaufklettern an Baumstämmen gern einen Umweg in Kauf. In großen Spiralen hasten die kleinen Nager die Baumstämme hinauf und hinunter, verweilen zwischendurch an der Baumrinde, bevor sie ihren Weg fortsetzen.
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Doch warum tun die Tiere das? An ihrer Anatomie liegt es jedenfalls nicht. Der ganze Körperbau des Eichhörnchens ist perfekt auf das Leben in den Bäumen angepasst.
Die langen Hinterbeine und die kräftige Muskulatur machen den Nagern das Klettern und Springen in den Bäumen problemlos möglich. Mit ihren kräftigen Fingern und Zehen können sich die Tiere ohne große Mühe an Baumrinden oder Ästen festhalten und mit ihrem Schwanz halten sie die Balance.
Der Grund für das Klettern in Spiralen ist der Schutz vor Fressfeinden. Indem Eichhörnchen in Kreisen um die Baumstämme klettern, machen sie es Greifvögeln schwerer, sie zu fassen zu kriegen.
Die Vögel irritiert es, wenn die Eichhörnchen plötzlich hinter dem Baumstamm verschwinden, nur um dann kurze Zeit später an einer höheren oder tieferen Stelle wieder aufzutauchen, bevor sie erneut hinter dem Stamm in Deckung gehen.
Den Eichhörnchen macht das Klettern in Spiralen hingegen nichts aus - die flinken Tiere sind für die Fortbewegung in den Bäumen gemacht.