
Theodor Herzl: "Altneuland"
Am 14. Mai 1948 verliest Premierminister David Ben-Gurion in Tel Aviv die Unabhängigkeitserklärung Israels. Über ihm hängt ein Porträt von Theodor Herzl, österreichisch-ungarischer Schriftsteller, Begründer des politischen Zionismus und zu diesem Zeitpunkt seit mehr als vier Jahrzehnten tot. 1896 hatte er als Reaktion auf die antisemitische Dreyfus-Affäre in Frankreich das Buch "Der Judenstaat" veröffentlicht, sechs Jahre später den utopischen Roman "Altneuland". Darin bereist der jüdische Jurist Friedrich Löwenberg im Jahr 1923 Palästina, im Buch ein moderner, technisch und gesellschaftlich fortschrittlicher Staat, dessen Städte mit einer Schwebebahn verbunden sind. Seine jüdischen Bürger fühlen sich endlich sicher vor Pogromen und leben in Harmonie mit ihren arabischen Nachbarn. "Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen" lautet der Untertitel des hoffnungsvollen Romans, der noch im selben Jahr ins Hebräische übersetzt wird: "Tel Aviv". Nach dem Titel wird ein Vorort von Jaffa benannt, der bald zur Großstadt anwächst.
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