
Trash Art: das Müllmuseum
Ein Museum, das ungeniert zeigt – was seit Jahrhunderten mit all dem Zeug passiert, das man wegschmeißt. Auf dem Müllberg am Rautenweg im 22. Bezirk guckt man nicht in die Tonne, sondern erlebt ein begrüntes Müllbiotop, in dem heute geschützte Haubenlerchen brüten und Pinzgauer Wildziegen grasen. Wer nicht zu Fuß auf den 45 Meter hohen Berg gehen will (die Aussicht auf die Stadt ist sensationell) nimmt das "Tatzelwurm"-Bähnchen. Und in einem Museum wird gezeigt, wie eine Millionen-City ihren Abfall in den Griff bekommen hat – mit getrennter Müllsammlung, thermischer Vewertung oder Müllvermeidung. Rautenweg ist heute eine Hightechanlage, die auf hohen Umweltstandard setzt. Das war natürlich nicht immer so: Auf dem Müllberg landeten reichlich Pferdemist, später auch unsortierter Abfall aus Haushalten und Industrie und Schlacke aus der Müllverbrennung. Lustiges Detail: Die Ausstellung wird aus Sicht des Mülls erzählt.
© Karl Bach/Jonglez Verlag