
Schöner Wohnen: das Appartement von Le Corbusier
Wer das Pariser Zuhause des berühmten Architekten besichtigen will, muss gut zu Fuß sein. Auf einem Messingschild in der Eingangshalle steht schlicht: "Die Wohnung von Le Corbusier befindet sich in der siebten Etage. Der Aufzug ist für Bewohner des Gebäudes reserviert.“ Le Corbusier, der ursprünglich aus der Schweiz stammte, hatte das schlichte Haus mit seiner strengen Fassade in der Rue Nungesser-et-Coli Nr. 24 zusammen mit seinem Cousin gebaut, die oberen Etagen bewohnte er selbst 30 Jahre lang, von 1934 bis zu seinem Tod 1965. Wohnung, Atelier und Dachgarten sind heute öffentlich zugänglich, die Einrichtung ist noch so erhalten, wie Le Corbusier sie designte, minimalistisch reduziert, zeitlos schöne, lichte, eher leere Räume und quietschbunte Farben. Der Eingangsbereich leuchtet taubenblau, ins Schlafzimmer führt eine knallgelbe Tür, die Wände prägt ein tiefes, dunkles Blau, vom erhöhten Bett blickte der Architekt und Designer auf die Kronen der Bäume, die große Dusche ist ganz aus Beton. Seine Maisonette-Wohnung war für den berühmten Architekten auch Experimentierfeld, die Wand hinter der Sofaecke wechselte 15 mal die Farbe.
© Stéphanie Rivoal