Serie Außergewöhnliche Orte in der Stadt: Zehn Insidertipps für Paris
Zwischen Montmatre, Louvre und Eiffelturm verstecken sich Attraktionen, die selbst viele Franzosen nicht kennen, etwa das Karussell der ausgestorbenen Tiere oder der Schreibtisch, an dem Alfred Nobel sein Testament schrieb.

Lesetempel: Salle Labrouste in der alten Nationalbibliothek
Der große Lesesaal in der alten französischen Nationalbibliothek gehört unwidersprochen zu den Weltwundern der Bibliotheksbauten. 1868 vom Architekten Henri Labrouste gebaut, gibt es im Kosmos der gehobenen Lektüre keine weitere so ausgetüftelte und durchdachte Herberge für das geschriebene Wort wie die zehn Meter hohe Halle zwischen Palais Royal und Börse. Sogenannte Ochsenaugen, runde Fenster im Dach, sorgen dafür, dass das Licht wohldosiert auf die aufgeschlagenen Seiten fällt. Wegen der Brandgefahr verzichtete man ursprünglich auf jede künstliche Lichtquelle. Leider schloss der Lesetempel 1998 seine Türen für normale Lesefans, nur Forscher und Forscherinnen haben Zutritt. Regelmäßig finden aber öffentliche Führungen statt, zu denen man sich vorher anmelden muss.
© BnF/Philippe Couette