
Milchstraße: Wann, wo und wie
Zeitpunkt: Für die Fotografie der Milchstraße gilt es zu wissen, wo und wann die Milchstraße überhaupt zu finden ist. Wenn der Astro-Fotograf von der Milchstraße spricht, dann meint er in der Regel den farbenfrohen Teil des sogenannten galaktischen Zentrums (GZ), also die Stelle, an der das Band der Milchstraße am dichtesten scheint. Dieses kann man, da wir mit unserem Heimatplaneten selbst ein Teil der Milchstraße sind, nicht immer und überall gleich gut sehen bzw. fotografieren. Das galaktische Zentrum liegt von der Erde aus gesehen im Sternbild Schütze. Von Mitteleuropa aus betrachtet, befindet es sich in den Nächten von Frühling bis Herbst oberhalb des Horizonts – im Lauf der Monate zunächst im Südosten, dann im Süden und schließlich im Südwesten. Im Winter hingegen liegt das galaktischen Zentrum von der Nordhalbkugel aus gesehen in der Nacht immer unterhalb des Horizonts, und man kann in dieser Zeit nur das lichtschwache Band der sogenannten Wintermilchstraße beobachten. Die günstigsten Bedingungen für die Milchstraßen-Fotografie herrschen übrigens in der Woche um den Neumond, denn in dieser Zeit stört das Licht des Mondes nicht. Standort: Um die Milchstraße möglichst detailreich fotografieren zu können, sollte man sich eine Stelle suchen, an der die leider fast überall in Europa vorhandene Lichtverschmutzung gering ist. Sehr gut gelingt das noch im dünnbesiedelten Alpenraum, wo auch das hier gezeigte Bild entstanden ist. Weiterer Vorteil von Hochlagen: Hier trüben weniger Luftpartikel die Sicht. Technik: Um den gesamten Milchstraßenbogen zu fotografieren, benötigt man neben einer DSLR- oder DSLM-Kamera, einem lichtstarken Objektiv und einem stabilen Stativ noch einen Panoramakopf, da hierzu mehrere Bilder nebeneinander aufgezeichnet und später mit einer Panoramasoftware zusammengebaut werden müssen. Achtung: Das ist ohne große Fehler nur möglich, wenn die Kamera auf einem Panoramakopf im Nodalpunkt fixiert wird. Aber auch mit nur einem Einzelbild kann man wunderschöne Bild aus Milchstraße und Landschaft komponieren. Hierfür sollte man jedoch darauf Acht geben, nicht die kritische Belichtungszeit für die Sterne zu überschreiten. Andernfalls wird man ohne weitere Hilfsmittel (Astronachführung) auf Grund der Erdrotation statt Sternen (als Punkte) nur Sternenstrichspuren sehen. Die kritische Belichtungszeit kann man grob nach der 500er-Regel berechnen, sie lautet: 500 : (Brennweite x Cropfaktor) = maximal mögliche Belichtungszeit in Sekunden.
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© Nicholas Roemmelt