
Alpenglühen: Umdrehen nicht vergessen
Zu den beeindruckendsten Naturschauspielen gehört sicherlich das sogenannte Alpenglühen. Um zu verstehen, wie die Sonne die Berge zum Glühen bringt, ist es hilfreich, der Entstehung von Morgen- und Abendrot nachzugehen. Dabei ist die Tageszeit entscheidend, denn wer bei einer Wanderung im Gebirge zur Mittagszeit auf ein Alpenglühen hofft, wird vergeblich darauf warten. Auf diesem Bild ist das Alpenglühen einer Gipfelreihe in den Dolomiten zu sehen, welches im Winter bei Sonnenaufgang mit einem Teleobjektiv aufgenommen wurde. Physikalisch betrachtet, reduziert sich das gesamte Schauspiel auf die unterschiedlichen Wellenlängen der elektromagnetischen Strahlung, wobei das Licht in der Atmosphäre gestreut und je nach Tageszeit in unterschiedlichen Farbtönen sichtbar wird. Aufgrund des stärker gestreuten Lichts bei tief stehender Sonne, glühen die Berge in verschiedenen Rottönen. Wer diesen Moment einfangen möchte, sollte beim Bestaunen des Sonnenauf- oder -untergangs also nicht vergessen, in die entgegengesetzte Richtung zu blicken, wo das Schauspiel des Alpenglühens stattfindet. Die Sonne strahlt dabei im flachen Winkel auf höherstehende Objekte – wie zum Beispiel Berge – und lässt sie für kurze Zeit aufleuchten. Vereinfacht gesagt, ist das Alpenglühen lediglich die Reflexion der auf- und untergehenden Sonne und der damit verbundenen Himmelsröte.
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© Johannes Nollmeyer