
Kloster Helfta, bei Eisleben in Sachsen-Anhalt
An der geplanten Sprengung ist das Kloster zu DDR-Endzeiten 1988 haarscharf vorbei geschrammt. Der Protest eines Einzelnen half. Die verfallene Kirche, Bildungs-und Exertitienhäuser, Kreuzgang und der Gästetrakt wurden nach der Wende mit viel Bürgerengagement wieder aufgebaut. Der 1999 neu gegründete Zisterzienserinnen-Orden betreibt jetzt Montessori-Kindergarten und Klosterladen, produziert wohlduftende Seifen, bietet Yoga-, Fasten- oder Ikonenschreibkurse an und vermietet Gästezimmer mit oder ohne seelischem Beistand. Auch ein "Lebendiges Labyrinth", wo man auf Wegen zwischen Heilpflanzen und Hainbuchenfiguren spazieren kann, haben die Nonnen des Kloster Helfta auf dem Gelände gepflanzt. Ganz in der Tradition der Zisterzienser-Mystik, die Um- und Irrwege als Teil des Lebens feiert.
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