Nebel steht über den Wiesen, die Luft ist kälter als vorhin auf dem Weg, Pfützen spiegeln den Himmel und Libellen schwirren über den rostfarbenen Torfmoosen. Moore sind aufregend, mystisch – und bedroht. 3,6 Prozent der deutschen Fläche können noch als Moore bezeichnet werden. Der geringste Teil ist noch im Urzustand. Jahrhundertelang wurde Torf abgebaut, für Dünger, Brennstoff und Moorpackungen in Kurbädern. Naturschützer bemühen sich neuerdings, die Flächen wieder zu vernässen, nicht zuletzt, weil sie als CO2-Speicher unfassbar wichtig für den Klimaschutz sind. Noch ein paar Zahlen? Nur drei Prozent der Erdoberfläche bestehen aus Mooren, sie speichern jedoch circa 30 Prozent des weltweiten Bodenkohlenstoffs. Was Moore auch auszeichnet: Ihr Habitat ist einmalig, Pflanzenarten, die es nur hier gibt, vergesellschaften sich. Für viele Tiere sind sie ein einmaliger Rückzugsort. Höchste Zeit, die schönsten Moore Deutschlands zu besuchen. Ohne Gummistiefel übrigens. Die meisten Wanderwege führen auf Bohlen durch die sensible Natur.
Wandern in der Natur Give me Moor: Deutschlands magische Sümpfe
Moorfrösche, Prachtlibellen, Birkhühner: Es lohnt, sich das einmalige Habitat mal genauer anzusehen. Wir geben Wandertipps für die schönsten Moore Deutschlands. Und versprechen: Sie werden keine nassen Füße bekommen.

Hier beißt der Teufel: Wittmoor bei Hamburg
Wenn man bedenkt, dass Torfschichten in einem intakten Moor durch das Absterben der Torfmoose nur einen Millimeter pro Jahr wachsen, hat das "Weiße Moor“ schon einige Jahrtausende auf dem Buckel. Jahrzehntlang wurde im Wittmoor Torf abgebaut, auch von KZ-Häftlingen, die hier schuften mussten. Seit 1978 steht das Gebiet im Norden Hamburgs unter Naturschutz und wurde aufwendig wieder vernässt. Auf der alten Trasse der Moorbahn (und diversen gut ausgeschilderten Wegen) kann man wandern und typische Hochmoorpflanzen entdecken: Glockenheide, Wollgras, Moosbeeren und den gewöhnlichen Teufelsabbiss, eine wirklich skurril aussehende violette Blume. Mit Glück sieht man auch seltene Schmetterlinge wie den Spiegelfleckdickkopffalter. In der Dämmerung schallt manchmal der Pfiff der Waldschnepfe über den Sumpf. Und im Spätherbst ist die Hirschbrunft im Duvenstedter Brook-Naturschutzgebiet, in dem das Moor liegt, ein beliebtes Spektakel.
Anfahrt: S-Bahn ab Hamburg bis Poppenbüttel, Bus 176 oder 276 bis Tannenhof
Schönster Wanderweg: Am „Duvenstedter Brook Hus“ startet ein schöner Rundweg
Mehr Infos hier.
Anfahrt: S-Bahn ab Hamburg bis Poppenbüttel, Bus 176 oder 276 bis Tannenhof
Schönster Wanderweg: Am „Duvenstedter Brook Hus“ startet ein schöner Rundweg
Mehr Infos hier.
© Justus de Cuveland / imageBROKER / mauritius images