
Der ewige Schatten: die Statue von Garibaldi (und seinem bestem Freund)
Warum wir ausgerechnet eine Giuseppe-Garibaldi-Statue am Ende der Via Garibaldi als Attraktion empfehlen? Die Heldenstatuen für den Freiheitskämpfer stehen eigentlich in fast jeder italienischen Stadt. Aber diese hier am Eingang zu den Giardini in Portobello ist schon etwas sehr Besonderes. Stolz sieht der Mann von der Spitze des Felsens herab, der Stein ist längst unter Moos verschwunden, zu seinen Füßen liegt ein Löwe. Aber wer um Himmels Willen ist dieser Mann mit dem Gewehr, dessen Statue am Rand des Felsens klebt? Sie zollt dem Versprechen Giuseppe Zollis Respekt, einem Partisanenkumpan Garibaldis. Der Venezianer kämpfte mit den "Rothemden“ und hatte dem Helden im "Zug der Tausend“ versprochen, immer auf ihn aufzupassen, auch über seinen Tod hinaus. Bewohner des Viertels hatten nach Zollis Tod 1921 lautstark für die Aufstellung ihres treuen "Beppi“ am Fuß des berühmten Garibaldis gekämpft. Im Park hatte es Zwischenfälle gegeben, ein Schlag auf den Kopf, ein Schubser, ein roter Schatten. Um Garibaldis Spuk ein Ende zu setzen, übernahm Zolli die Wacht. Seitdem ist Ruhe in den Giardini, Kinder schlecken Eis, Besucher*innen des nahen Biennale-Geländes rasten im Schatten der Bäume und im Caffè la Serra neben den historischen Gewächshäusern wird guter Cappuccino ausgeschenkt.
© Alberto Toso Fei