Serie Außergewöhnliche Orte in der Stadt: Zehn Insidertipps für Venedig
Ein zwei Schritte links, durch den Gang durch, über eine Brücke – und plötzlich entdeckt man abseits der touristischen Massen eine lustige Weinbar, eine Apotheke aus dem 16. Jahrhundert oder eine Boccia-Bahn, auf der jeder spielen darf.

Filmreife Kulisse: der Palazzo Ca'Zenobio
Genug durch die Gegend gegondelt? Brauchen Sie festen Grund unter den Füßen? Im Universitätsviertel Sestiere Dorsoduro, was soviel heißt wie "harter Rücken“, ist der Boden weniger sumpfig. Reiche Patrizierfamilien bevorzugten den stabilen Grund für ihre Prunkbauten, auch die Zenobios, die hier um 1690 ihren Palazzo samt zweigeschossigem Ballsaal errichteten und mit unzähligen Fresken, Spiegeln, Stuckornamenten und Malereien im fantastischen Trompe-l’Œil-Stil ausstaffierten. Das Gebäude ist seit 1850 Sitz des armenischen Mechitaristen-Orden, immer wieder diente es als Filmkulisse. Heute verwalten die Mönche der Klosterinsel San Lazzaro das große Haus, vermieten die einfacheren Räume auch als Jugendherberge (die fast immer ausgebucht ist). In Biennale-Kunst- oder Architektursommern finden im Haus viele Veranstaltungen statt, die Prunkzimmer können auch sonst besichtigt werden. Erstaunlich: der große Garten, der fast schon parkähnliche Ausmaße hat.
© Thomas Jonglez