Als Solvin Zankl auftaucht und seinen Kopf aus dem Wasser steckt, schaukelt vor seinen Augen eine blaue Flotte: Boote, winzig klein, mit durchsichtigen Segeln und gefräßiger Crew. Sie umzingeln ihn in so großer Zahl, dass Zankl, der sich in alle Richtungen dreht, kein Ende sieht.
Vor Elba ist der Fotograf und Meeresbiologe in einen gewaltigen Schwarm von Segelquallen geraten. Und mitten in eine wenig bekannte Welt. Denn die meisten Meeresforscher und -forscherinnen haben die Tiefe im Blick oder die Weite der offenen See, die Wale, Fische und Korallen. Doch das Meer besitzt nicht nur einen Wasserkörper, es hat auch eine Haut. Unzählige kleine Tiere treiben auf dieser dünnen Schicht an der Wasseroberfläche. Oder sie hängen kopfunter daran, getragen von Luftblasen, klammern und kleben sich an ihr fest, um nicht in die Tiefe zu sinken, wo sie, ohne Licht und Luft, sterben würden.