Am Puls der Materie
Jede chemische Verbindung hat einen "optischen Fingerabdruck". Um den am Bildschirm zu studieren, benutzen die Forscher am Fraunhofer Institut in Jena gebündeltes Licht. Sie beschießen eine Materialprobe mit Laserstrahlen, um ihr ein charakteristisches Spektralmuster zu entlocken, im Bild das von Quarz. Ändert sich die Struktur eines Stoffes, etwa während einer chemischen Reaktion, lässt sich mit dieser Methode sogar deren Ablauf verfolgen: In jedem Stadium des Prozesses erzeugt der Laserbeschuss ein anderes Farbmuster. Weil sich chemische Reaktionen sehr schnell abspielen, müssen die Lichtblitze für solche Aufnahmen ultrakurz sein - im Bereich von Femtosekunden. Zum Vergleich: Ein Jet legt bei dreifacher Überschallgeschwindigkeit in 100 Femtosekunden nur die Strecke eines Atomdurchmessers zurück