Coiba ist eine vergessene Welt. Geboren vor rund 70 Millionen Jahren aus dem vulkanischen Hotspot von Galápagos, ist sie langsam durch den Pazifik nach Osten gewandert – und heute die größte Pazifikinsel Zentralamerikas. Eine Fläche von 503 Quadratkilometern, fünf Mal Sylt: Doch der menschlichen Aufmerksamkeit ist sie beinahe verborgen geblieben. Fast ein Jahrhundert lang.
Seit der Gründung der Strafkolonie im Jahr 1919 wagte außer den Häftlingen und ihren Bewachern niemand, auf Coiba zu siedeln, zu jagen, zu roden. Selbst um die Riffe des Archipels, der noch 38 weitere, kleine Inseln umfasst, schlugen Fischer stets einen Bogen – aus Angst, von Strafgefangenen überfallen zu werden.
So sind die Inseln und Meeresstraßen des Archipels zu einem Refugium für das Leben geworden. Regenwälder, Mangroven, Korallenbänke haben hier weitgehend ungestört überdauert, bis das Gefängnis 2004 schließlich aufgelöst und Coiba zum Nationalpark, 2005 sogar von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde.
Für Wissenschaftler birgt die Inselwelt damit eine einzigartige, kostbare Zeitkapsel: Hier können sie Lebensräume erkunden, die auf dem Festland Zentralamerikas beinahe völlig verschwunden sind.
Lesen Sie die ganze Reportage in GEO Nr. 7/16.