An einem Herbsttag im Jahr 2015 entdeckte Peter A. Jeschke den Frost ganz neu. Jahrzehntelang hatte er mit seiner Familie in Indien, Texas und Kalifornien gelebt. Nun zog es ihn zurück in seine neuenglische Heimat. Seine Frau und er kauften eine 200 Jahre alte Farm in New Hampshire, nur zehn Meilen von Jeschkes Elternhaus entfernt. Der malerische Milchbauernhof ist ein Relikt früherer Zeiten, "eine verlorene Welt", wie Jeschke sagt. Was ihm Charme und Behaglichkeit verleiht, ruiniert seine Energiebilanz. Die Dielen ächzen und knarzen, der Ofen verschlingt im Winter trotz Zentralheizung Unmengen von Holz. Anstelle moderner Doppelverglasung halten in den meisten Zimmern Sturmfenster Wind und Kälte fern.
Diese Scheiben, im Deutschen auch Winterfenster genannt, werden im Herbst von außen vor die Flügelfenster gesetzt und im Frühjahr demontiert. Inzwischen seien seine Sturmfenster durch unzählige Schichten aus Farbe und Dichtungsmasse mit den Rahmen verschmolzen, sagt Jeschke. Also bleiben sie, wo sie sind, rund ums Jahr. Und sobald die Außentemperatur unter −7 Grad Celsius fällt, verwandeln sie sich in glitzernde Landschaften. Abstrakt, vergänglich, einzigartig.