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Frankreich Diese quadratische Wellen sind nicht nur selten, sondern auch gefährlich

Kreuzsee vor Île de Ré
Besonders beeindruckend lässt sich die Kreuzsee von dem Leuchtturm Phares des Baleines auf der französischen Insel Île de Ré beobachten.
Fotocredit: Michel Griffon, CC BY 3.0
© Michel Griffon
Vor der französischen Westküste lockt ein kurioses Naturphänomen Fotografen aus aller Welt. Doch was auf den Bildern toll aussieht, ist nicht ganz ungefährlich. Wir erklären die sogenannte Kreuzsee

Die Île de Ré liegt vor der Westküste Frankreichs, nicht weit von La Rochelle entfernt und lockt mit feinen Sandstränden sowie Pinien- und Zypressenwälder. Doch wenn sich auf der Meeresoberfläche ein quadratisches Muster abzeichnet, dann kann das Baden hier zu einer wahren Gefahr werden. Der Grund für dieses Phänomen ist das Zusammentreffen zweier Wellensysteme. In den meisten Fällen geraten sogenannte Dünungen, also Wellen, die von einer weit entfernten Wetterlage geprägt wurden, mit Wellen ineinander, die von lokalen Winden getrieben werden. Durch die Überlagerung dieser Wellensysteme entsteht zunächst ein chaotisches Wellenmuster, das sich nach Abklang zu großen Quadraten verwandelt.

Was hinter der Kreuzsee steckt

Im deutschen Sprachraum ist dieses Phänomen als Kreuzsee bekannt. Die Wellen formen dabei ein Muster, das einem Schachbrett ähnelt. Besonders häufig lässt sich diese Formation vom Land aus nicht beobachten, deswegen ist die Île de Ré ein beliebter Spot für Meeresbiologen und Fotografen, dieses Spektakel einmal mit ihren eigenen Augen sehen möchten. Der begehbare Leuchtturm macht es sogar möglich die Wellenformation von oben zu beobachten.

Sobald sich die quadratisch verlaufenden Wellen auf der Meeresoberfläche abzeichnen, sollte man allerdings das Schwimmen tunlichst vermeiden, denn die Strömungen sind teilweise so enorm, dass auch erprobte Schwimmer keine Chance hätten. Auch für die Schifffahrt sind Kreuzseen ein gefährliches Phänomen: Zum einen sind sie sehr schlecht vorhersehbar und entsprechend schwierig ist es, jede Welle im idealen Winkel anzufahren. Zum anderen können durch die Überlagerung einzelne Wellen deutlich höher ausfallen, als erwartet.

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