Klonen und kopulieren
Während Jungfernzeugung bei Wirbeltieren ein Notprogramm ist, setzen etliche wirbellose Arten gezielt darauf. Blattläuse wie die Bleiche Getreidelaus kombinieren sogar beide Methoden. Jungfernzeugung ermöglicht es den Schädlingen, Nachwuchs im Akkord zu zeugen. Sexuelle Fortpflanzung sichert ihre genetische Vielfalt. Dazu haben die Blattläuse einen ausgeklügelten Lebenszyklus entwickelt. Im Frühjahr schlüpft eine rein weibliche Generation von Stammmüttern. Diese machen sich sofort daran, kleine Klone zu erzeugen, die sie lebend gebären und die ihrerseits Klone erschaffen. Erst wenn die Tage gegen Herbst kürzer werden, aktivieren die Tiere ein alternatives Entwicklungsprogramm. Plötzlich erscheinen geflügelte Männchen und eierlegende Weibchen, die sich miteinander paaren. Anschließend deponieren die Weibchen ihre befruchteten Eier an einem geschützten Ort. Dort überwintert das Gelege, bis im kommenden Frühjahr neue Stammmütter schlüpfen.
© Nigel Cattlin/Science Source / mauritius images