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Biologie Schwangerschaften im Tierreich: Faszinierende Einblicke in den Kreißsaal der Natur

  • von Katharina Jakob
Säuger gebären ihre Nachkommen auf vielfältigste Weise. Sie pausieren mit der Schwangerschaft, tragen Junge in getrennten Gebärmüttern aus, bringen stets Frühchen oder Vierlinge zur Welt. Ein Bericht aus dem Kreißsaal der Natur
Pandamutter hebt ihr Junges vorsichtig mit dem Maul hoch
Vorsichtig hebt Huan Huan ihr acht Tage altes Junges hoch. 2021 sorgte die Pandabärin aus einem Zoo in Frankreich für Schlagzeilen: Sie gebar Zwillinge, nachdem sie künstlich befruchtet worden war
© mauritius images / nature picture library / Eric Baccega

Warum ist die Tragezeit eines Pandaweibchens so wenig vorhersagbar wie ein Lottogewinn? Weshalb reift ein Elefantenjunges nahezu zwei Jahre lang im Leib seiner Mutter heran? Wie kann es sein, dass bei Sumpfwallabys die Trächtigkeit niemals endet und das Neunbinden-Gürteltier immer nur Vierlinge zur Welt bringt? Im Tierreich gibt es die schillerndsten Varianten der Vermehrung, eine sagenhafte Vielfalt hat sich im Lauf der Evolution herausgebildet. Doch dafür musste erst eine neue Methode des Gebärens entwickelt werden: weg vom Eierlegen, hin zur Lebendgeburt.

Dabei ist die Viviparie, so der biologische Fachbegriff für das Lebendgebären, kein Gegenentwurf, sondern vielmehr die Erweiterung der Eiablage, eine Alternative. Auch bei der Lebendgeburt entsteht das neue Wesen zunächst aus einem Ei. Der Unterschied liegt in der Frage: Werden die Eier im Leib behalten und wachsen dort heran – oder schlüpfen die Jungen aus einem Gelege außerhalb des Körpers?