Verhaltensforschung Wie viel Mensch steckt im Tier? Ein Blick in die Seele unserer Mitgeschöpfe

Löwe
Die Erkenntnisse über die Ähnlichkeit von Mensch und Tier werfen zunehmend ethische Fragen auf: Räumen wir unseren Mitgeschöpfen genügend Rechte ein? Darf der Mensch einen Löwen (der denkt, fühlt und leiden kann) in einen Käfig sperren?
© Peter Finch/Getty Images
Was geht im Kopf eines Hundes, einer Katze, eines Affen vor? Haben Tiere eine Persönlichkeit? Sind sie sich ihrer selbst bewusst? Immer mehr finden Forscher über die erstaunlichen Fähigkeiten unserer Mitgeschöpfe heraus – und immer mehr setzt sich eine Erkenntnis durch: Tiere sind uns weitaus ähnlicher, als wir lange Zeit dachten. Welche Folgen hat diese Erkenntnis?
Von Katharina von Rushkowski

Es ist erst wenige Jahrzehnte her, dass der Mensch im Tier vor allem eine Krea­tur zweiter Klasse sah, ohne Verstand und Seele. Und es daher – fast bedenkenlos – verzehrte. Inzwischen aber hat sich das Bild radikal gewandelt. Heute ist vielerorts von Mitgeschöpfen die Rede, wenn es um Tiere geht, von Freunden und Gefährten. Haustierhalter geben immer mehr Geld für ihre Schützlinge aus. Deren Nahrung ist der menschlichen zuweilen zum Verwechseln ähnlich – vom lak­tosereduzierten Jog­hurt bis zu handgerollten Chicken-Wraps für Katzen und Hunde. Und manche Wissenschaftler benennen die von ihnen beobachteten Tiere in ihren Publikationen inzwischen als „Mitautoren“.

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