
Würzburger Lügensteine: Plumpe Fälschungen
Fälschungen müssen nur so gut sein wie die wissenschaftlichen Theorien ihrer Zeit. Als 1725 Studenten auf den Würzburger Gelehrten Johann Beringer zutraten, um ihm angebliche Fossilien zu präsentieren, war noch nicht lange die Existenz von Fossilien überhaupt bekannt. Dass die Steine keine Knochen, sondern das Relief lebensechter Tiere zeigten, irritierte Beringer nur wenig. Damals existierte die Vorstellung, natürliche Lebensformen würden als plastische Modelle in Stein vorgeformt. Nach anfänglicher Skepsis zahlte Beringer viel Geld für die Steine und publizierte über sie. Erst später erkannte er, dass er auf eine Fälschung hereingefallen war. Heutzutage werden diese Steine unter Sammlern heiß gehandelt, wobei einige dieser Sammlersteine jüngere Imitationen sind, also Fälschungen der Fälschungen.
Quelle: Museum Waldenburg / Wikimedia / CC BY-SA 4.0
Quelle: Museum Waldenburg / Wikimedia / CC BY-SA 4.0