Meister der Töne: Wolfgang Amadeus Mozart
Am 13. Oktober 1762 hat sich die Herrscherfamilie des Hauses Habsburg auf Schloss Schönbrunn zu Wien versammelt, um den Auftritt eines Wunderkindes zu erleben, vor allem aber: zu hören. Wolfgang Amadeus Mozart ist sechs Jahre alt, spielt Klavier seit er drei ist, komponiert seit er fünf ist und verblüfft Franz I., Maria Theresia und deren Kinder nun mit seiner Virtuosität, die durch nichts zu bremsen ist. Nicht durch den Wunsch des römisch-deutschen Kaisers, Mozart möge statt mit zehn Fingern nur mit einem Finger spielen, nicht durch das Abdecken der Tasten durch ein Tuch. Es ist nur einer der Auftritte, die Mozarts gestrenger wie ehrgeiziger Vater für seinen Sohn und seine Tochter arrangiert. Die Kinder musizieren oft gemeinsam, bald aber überflügelt Wolfgang Amadeus seine Schwester Maria Anna. Seine Kompositionen sind brillant. Mozart spielt souverän wie kein Zweiter mit Stilen, Stimmungen und Melodien, begeistert die Adelshäuser Europas. Doch der Drang des Salzburgers nach Selbstbestimmung ist stärker als der Wunsch nach einer Anstellung bei Hofe. Mit 25 Jahren geht Mozart als freier Musiker nach Wien, unerhört zu jener Zeit. Allein zwischen 1782 und 1785 vollendet er mehr als 150 Kompositionen, ist erfolgreich. Aber das Geld und der Ruhm bringen ihm kein Glück, mit beidem kann er nicht gut umgehen. Als er 1791 im Alter von 35 Jahren stirbt, hinterlässt er eine Schar an Gläubigern. Aber auch mehr als 600 Werke, die Musikgeschichte schreiben werden.
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