Sechs Wochen schon ist es her, seit Sowjetsoldaten nach einer Nacht voller Gefechtslärm das Konzentrationslager Sachsenhausen erreicht und befreit haben. Doch Kató Gyulai hat die Welt vor den mit Stacheldraht überspannten Lagermauern noch immer nicht gesehen.
Die Befreier sind fürsorglich; niemals wird sie die Pfleger vergessen, die ihre verwundeten Füße verbinden. Kató hat genug zu essen, warmes Wasser zum Waschen, sogar neue Kleider; die verhasste längsgestreifte Lagerkleidung konnte sie ablegen. Trotzdem fühlt sie sich noch immer wie gefangen. Nun, Anfang Juni 1945, wieder mehr denn je.