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KZ-Überlebende Aus der Hölle in die Heimat

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Mit Kriegsende kommen alle Überlebenden frei, die das NS-Regime verschleppt hat. Kató Gyulai und László Schwartz sind nur zwei dieser "Displaced Persons". Doch ihre Erfahrung steht für das Schicksal von Millionen
Befreite KZ Insassen
Drei ehemalige KZ-Häftlinge machen sich auf den Weg nach Hause. Die meisten Freigelassenen begleitet die Angst, ob es das Zuhause überhaupt noch gibt 
© Keystone Pressedienst

Sechs Wochen schon ist es her, seit ­Sowjetsoldaten nach einer Nacht voller Gefechtslärm das Konzentrationslager Sachsenhausen erreicht und befreit haben. Doch Kató Gyulai hat die Welt vor den mit Stacheldraht überspannten Lagermauern noch immer nicht ge­sehen.

Die Befreier sind fürsorglich; niemals wird sie die Pfleger vergessen, die ihre verwundeten Füße verbinden. Kató hat genug zu essen, warmes Wasser zum Waschen, sogar neue Kleider; die verhasste längsgestreifte Lagerkleidung konnte sie ablegen. Trotzdem fühlt sie sich noch immer wie gefangen. Nun, An­fang Juni 1945, wieder mehr denn je.

Erschienen in GEO Epoche Nr. 102 (2020)