Eine Symphonie für die Geburt des gemeinsamen Sohnes
An einem Dezembermorgen 1870 tritt Cosima Wagner aus ihrem Schlafzimmer und es ertönen zärtliche, liebevolle Melodien durch das Haus. Zu ihrem 33. Geburtstag hat ihr Ehemann, der Komponist Richard Wagner, das Orchester der Tonhalle Zürich in sein Landhaus am Vierwaldstättersee kommen lassen. Mit der Symphonie will er seine Geliebte überraschen. Zwanzig Minuten spielt das Kammerorchester, dann endet das Musikstück mit dem Titel "Siegfried-Idyll". Mit diesem Werk will sich der Komponist bei seiner Frau auch für die Geburt seines ersten und einzigen Sohnes, Siegfried, bedanken. 1863 begann ihre Beziehung als Affäre, damals ist sie noch mit dem Dirigenten Hans von Bülow verheiratet. Über Jahre führen Cosima und der 24 Jahre ältere Wagner eine mehr oder weniger heimliche Beziehung. In dieser Zeit bekommen sie zwei Töchter. 1869 wird Sohn Siegfried geboren. 1870 heiratet Richard Wagner Cosima, nachdem diese sich endlich hatte scheiden lassen. Bis zum Tod Wagners 1877 in Venedig bleiben Cosima und Richard zusammen.
© Artist Unknown / imago images