Himmels-Highlight Partielle Mondfinsternis: Am Samstagabend sieht unser Trabant angeknabbert aus

Himmels-Highlight: Partielle Mondfinsternis: Am Samstagabend sieht unser Trabant angeknabbert aus
© Eyepix Group / / imago images
Am 28. Oktober schiebt sich der Mond für kurze Zeit in den Schatten der Erde. Dr. Mariana Wagner vom Planetarium Hamburg erklärt, wie es zu dem kosmischen Schauspiel kommt – und warum wir anstelle einer Mondfinsternis meist einen Vollmond sehen, wenn die Erde zwischen Mond und Sonne steht

Wer eine Sonnenfinsternis beobachten will, muss sich mit einer Spezialbrille vor dem gleißenden Licht schützen. Ganz anders eine Mondfinsternis: Sie können wir mit bloßem Auge anschauen. Wie passend, dass sich die anstehende partielle Mondfinsternis an einem Samstag ereignet. So haben auch Familien mit Kindern die Gelegenheit, das Naturphänomen zu verfolgen.

Wenn unser Mond bereits gegen 20 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit in den Halbschatten der Erde eintritt, gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel zu sehen. Die Veränderung ist für unsere Augen kaum wahrnehmbar. Erst um 21:35 Uhr erreicht der Mond den Kernschatten der Erde. Für uns sieht es dann aus, als würde ein Stück des Mondes langsam "angeknabbert" werden. Allerdings werden selbst zum Maximum der partiellen Mondfinsternis um 22:14 Uhr nur 12,8 Prozent des Mondes verdeckt. Der Rest der "Mondscheibe" wirkt dann wie von einem grauen Schleier überzogen. Schon um 22:53 Uhr verlässt der Mond den Kernschatten der Erde wieder, und das Schauspiel ist vorüber.

Der Höhepunkt der partiellen Mondfinsternis wird um kurz nach 22 Uhr sein
Der Höhepunkt der partiellen Mondfinsternis wird um kurz nach 22 Uhr sein
© Planetarium Hamburg

Zu einer Mondfinsternis kommt es, wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen. Dann fällt der Schatten der Erde auf den Mond und hüllt ihn in Dunkelheit. Dieses Schauspiel könnte sich theoretisch jeden Monat ereignen, wenn der Mond sich von der Sonne aus gesehen "hinter" der Erde bewegt. Doch da der Orbit des Mondes um 5 Grad zu dem der Erde geneigt ist, bewegt er sich meist über oder unter dem Schattenwurf hinweg. Dann lässt sich von der Erde das genaue Gegenteil einer Mondfinsternis beobachten, nämlich ein Vollmond. 

Statistisch gesehen kommt es nur etwa zweieinhalb Mal pro Jahr zu einer Mondfinsternis. Wären am 28. Oktober Astronaut*innen auf dem Mond, würden sie statt einer Mondfinsternis eine Sonnenfinsternis erleben.