Der Vollmond in diesem Monat hat eine Besonderheit zu bieten: den "Blutmond". Was martialisch klingt, ist schlicht eine Mondfinsternis. Schiebt sich die Erde bei Vollmond zwischen Sonne und Mond, fällt der Schatten der Erde auf den Trabanten. Damit dies geschehen kann, müssen Mond, Erde und Sonne auf einer Linie sein. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn die Bahn des Mondes um die Erde ist um 5 Grad geneigt zur Bahn der Erde um die Sonne.

Je nach Grad der Verdeckung wird zwischen einer partiellen und einer totalen Mondfinsternis unterschieden. Tritt der Mond komplett in den Erdschatten, wird er nicht mehr direkt vom Sonnenlicht getroffen. Nun verschwindet er aber nicht etwa an unserem Nachthimmel, denn die Erdatmosphäre beugt noch immer Licht in Richtung des Mondes, allerdings nur Licht roter Wellenlänge. So kommt es zum astronomischen Phänomen des rot erscheinenden "Blutmonds".
Gutes Timing, schlechtes Timing
Am 7. September können wir uns auf eine solche totale Mondfinsternis am Abendhimmel freuen. Allerdings lässt sich nicht die gesamte Finsternis beobachten. Denn der Mond steigt um 19:52 Uhr kurz vor Sonnenuntergang bereits verfinstert über den Horizont auf. So verpassen wir die erste Phase der Finsternis. Für Erwachsene ist das Timing daher ungünstig, Kinder jedoch, die ausnahmsweise mal etwas später ins Bett gehen dürfen, haben eine seltene Gelegenheit, den Blutmond zu sehen. Allerdings kann es eine halbe Stunde oder länger dauern, bis wir ihn am Firmament ausmachen können, schließlich ist er dunkel und rot. Anschließend können wir beobachten, wie der Erdtrabant wieder aus dem Kernschatten der Erde herauswandert. Dieses Phänomen ereignet sich über Hamburg zwischen 20:53 Uhr und 21:57 Uhr am östlichen Himmel.
Im Bann der Sternenstädte: Aufnahmen eines Hobbyfotografen

Im Bann der Sternenstädte: Aufnahmen eines Hobbyfotografen
Der Nachthimmel hat auch in den folgenden Tagen einiges zu bieten. Links des Vollmonds leuchtet der Gasgigant Saturn. Am folgenden Abend, in der Nacht auf den 9. September, zieht der noch immer sehr volle Mond an dem Ringplaneten vorbei, was sehr hübsch zu beobachten ist. Der Saturn baut seine Sichtbarkeit im Verlauf des Monats immer weiter aus und gelangt am 21. September in Oppositionsstellung zur Sonne. Nun stehen unser Tagesgestirn, die Erde und der Saturn wie eine Perlenkette aufgereiht im Kosmos. Für uns bedeutet dies, dass wir den Riesenplaneten die ganze Nacht hindurch beobachten können.
Anders als den Saturn sehen wir den Jupiter zurzeit vor allem am Morgenhimmel, wobei er Ende September zunehmend vor Mitternacht über den Horizont steigt. Gegen 5 Uhr am 16. September formen der Gasgigant, die schmale Mondsichel und der rote Riesenstern Pollux ein leuchtendes Dreieck, bei dem sich Jupiter und der zierliche Erdtrabant recht nahekommen. Oberhalb von Pollux funkelt der eher weiße Kastor. Die beiden fernen Sonnen gehören zum Sternbild Zwillinge.
Tag-und-Nacht-Gleiche
Am 22. September passiert die Sonne um 20:19 Uhr den Herbstpunkt ihrer Jahresbahn. Es kommt zur Tag-und-Nacht-Gleiche, auf der Nordhalbkugel zieht der Herbst ins Land. Doch sind Tag und Nacht zu den Tag-und-Nacht-Gleichen tatsächlich gleich lang? Nicht ganz: Tatsächlich ist der Tag zu den Tag-und-Nacht-Gleichen im März und September etwas länger als die Nacht. Genaugenommen um elf Minuten. Wie kommt es dazu?
Zur Berechnung der hellen und dunklen Stunden wird vom geometrischen Mittelpunkt der Sonne ausgegangen. Dieser befindet sich zu den Tag-und-Nacht-Gleichen tatsächlich etwa zwölf Stunden oberhalb des Horizonts. Doch da die Sonne kein Punkt, sondern ein ausgedehntes Objekt ist, tritt in der Realität sein oberer Teil schon etwas früher über den Horizont. Außerdem werden die Sonnenstrahlen schon vorab von der Atmosphäre gebrochen und über den Horizont gebeugt. So können wir den oberen Bereich unseres Tagesgestirns schon sehen, obwohl er sich noch knapp unterhalb des Horizonts befindet. Und so ist die Nacht zu den Tag-und-Nacht-Gleichen in Wirklichkeit doch ein wenig kürzer als der Tag.