Inszenierte Angriffe, Fake-Videos, gefälschte Beweise: Der Historiker Christian Hardinghaus hat Medienmanipulationen seit dem Ersten Weltkrieg untersucht. Im Interview erklärt er, wie Kriegspropaganda funktioniert – und wie sie derzeit von Russland und der Ukraine eingesetzt wird
GEOplus:Herr Dr. Hardinghaus, Sie haben Kriegspropaganda der letzten gut 100 Jahre analysiert. Welchen Fall von Manipulation finden Sie besonders perfide?
Dr. Christian Hardinghaus: Lässt man das Propagandasystem der Nationalsozialisten außen vor, finde ich die sogenannte Brutkastenlüge von 1990 besonders dreist.