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Nazi-Rednerschule Hitlers Hassredner: Die Armee der Propagandisten

Die Macht der Worte: Mit Hassbotschaften schürt die NS-Führung gezielt Stimmung in der Bevölkerung, hier 1938 im Rahmen der Besetzung des Sudetengebiets in der Tschechoslowakei
Die Macht der Worte: Mit Hassbotschaften schürt die NS-Führung gezielt Stimmung in der Bevölkerung, hier 1938 im Rahmen der Besetzung des Sudetengebiets in der Tschechoslowakei
© Hulton Archive/Keystone / Getty Images
Als die NSDAP noch eine nahezu bedeutungslose Splitterpartei war, erfand einer ihrer fanatischsten Anhänger eine neuartige Rednerschule. Dort wurden allein bis 1933 6000 Redner ausgebildet, die Hitlers Hass-Botschaften im ganzen Land verbreiteten

Ein mittelgroßer Mann mit Nickelbrille sitzt im Jahr 1928 an einem Schreibtisch und erstellt eine Liste. Heinrich Himmler ist Diplom-Landwirt, vor seinem Eintritt in die Nazi-Partei hat er in einer Fabrik für Kunstdünger gearbeitet. Jetzt ist er Sekretär in der Propaganda-Abteilung der NSDAP. Und er will Ordnung schaffen. Niemand hat bisher einen Überblick über die Redner der Partei. Himmler findet am Ende ganze 300 Namen. Für die anstehende Reichstagswahl viel zu wenig.

Denn auf Himmlers Schreibtisch türmen sich die Anfragen. Etwa von der Nazi-Gauleitung in Hannover. Dort plant man 54 Veranstaltungen und bittet um 13 Redner. Himmler schickt einen einzigen – für drei Termine: "Mehr Redner habe ich leider nicht."

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