GEO: Herr Professor Fröhlich–Gildhoff, seit Jahrzehnten beschäftigen Sie sich mit dem Phänomen Resilienz. Was ist darunter zu verstehen?
Professor Fröhlich–Gildhoff: Mit Resilienz bezeichnen wir die psychische Widerstandskraft eines Menschen beim Auftreten von Krisen, von Belastungen, aber auch bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben. Der Begriff kann – je nach Auslegung – recht weit gefasst sein: Eine Belastung kann schon eine Klausur sein. Gehe ich da mutig und zuversichtlich ran? Oder eher ängstlich, erschüttert mich die Prüfung? Für manche Psychologen zeigt sich Resilienz allerdings erst dann, wenn ein Mensch in ganz massive Krisen gerät – und er diese unbeschadet übersteht.