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USA "Die Evangelikalen ersetzten Jesus durch einen Krieger"

Frieden auf Erden – sobald Jesus alle Feinde erschlagen hat: Historikerin Kristin Du Mez über die aggressive Männlichkeit christlicher Nationalisten, die auch die Reaktion auf das Charlie-Kirk-Attentat prägt
Eine amerikanische Flagge mit dem gekreuzigten Christus weht bei einem Auftritt Donald Trumps im September 2024. Die Mehrheit weißer Evangelikaler hat bei den vergangen zwei Wahlen für ihn gestimmt
Eine amerikanische Flagge mit dem gekreuzigten Christus weht bei einem Auftritt Donald Trumps im September 2024. Die Mehrheit weißer Evangelikaler hat bei den vergangen zwei Wahlen für ihn gestimmt
© Peter Foley / UPI / picture alliance / dpa

GEO: Professor Du Mez, der Untertitel Ihres Buches lautet "Wie weiße Evangelikale einen Glauben korrumpiert und eine Nation gespalten haben." Nur rund 14 Prozent der US-Amerikaner und -Amerikanerinnen sind evangelikale Christen. Warum gestehen Sie ihnen so viel Macht zu?

Kristin Du Mez: Bei den Anhängern der Republikaner ist der Anteil fast 40 Prozent, also sehr viel höher. Und als Wähler haben sie überproportional viel Gewicht. Konservative evangelikale Pastoren geben Abstimmungsleitfäden heraus. Darin steht, für welchen Kandidaten die Gläubigen stimmen sollen, vom Präsidenten der USA bis hinunter zu Schulausschüssen. Diese Macht, ihre Leute zu mobilisieren, ist in der amerikanischen Gesellschaft ohne Vergleich.