Zum Inhalt springen
Abo testen Login

USA Kulturkampf um Kinderbücher: Sie reden von Freiheit. Und wollen Literatur verbieten

Die USA haben gewählt. Und in Huntington Beach, Kalifornien, streiten Menschen über Kinderbücher. Beides hängt zusammen: Geht es nach den Fans des neuen, alten Präsidenten Trump, klaffen bald Lücken in den Regalen der Stadtbücherei
T. J. England, Armeeveteranin und zweifache Großmutter, sammelt Unterschriften gegen die geplanten Bücherverbote in ihrer Heimatstadt und trägt dabei Stars and Stripes. Doch sie ist nicht sicher, ob die Nachbarn mit der großen US-Flagge und dem "Freedom"-Schild das Gleiche meinen wie sie
T. J. England, Armeeveteranin und zweifache Großmutter, sammelt Unterschriften gegen die geplanten Bücherverbote in ihrer Heimatstadt und trägt dabei Stars and Stripes. Doch sie ist nicht sicher, ob die Nachbarn mit der großen US-Flagge und dem "Freedom"-Schild das Gleiche meinen wie sie
© Brent Stirton / Getty Images für GEO

Ein böser Blick, weil jemand in der Bücherei zu laut redet: Das war bis vor wenigen Jahren das Schlimmste, was Menschen in den USA einer Bibliothekarin zutrauten. Diese Zeiten sind vorbei. In "Project 2025", dem 900-seitigen Plan für eine zweite Amtszeit von Donald Trump, fordert die rechtskonservative Denkfabrik Heritage Foundation: "Pädagogen und Bibliothekarinnen, die Pornografie zur Verfügung stellen, sollten als registrierte Sexualstraftäter eingestuft werden." 

Pornografie, das sind nach dieser Definition zum Beispiel Aufklärungsbücher; ein Jugendroman über zwei Jungs, die sich ineinander verlieben; ein Bilderbuch für Vierjährige über ein Badehaus in Japan. Denn neben dem Wahlkampf ums Weiße Haus in Washington tobt in den USA längst ein Kulturkampf, auf Social Media, in Schulausschüssen, in jeder Gemeinde.