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Gespaltenes Amerika "Wir sind die Wunden eines Landes, das auf Sklaverei gebaut ist, nicht angegangen"

Ungewöhnliche Einheit: Chuck Smith (M.) ist gegen illegale Einwanderer und für Waffenbesitz – und will Generalstaatsanwalt von Virginia werden. Hier leistet er mit weißen Milizionären den Fahneneid
Ungewöhnliche Einheit: Chuck Smith (M.) ist gegen illegale Einwanderer und für Waffenbesitz – und will Generalstaatsanwalt von Virginia werden. Hier leistet er mit weißen Milizionären den Fahneneid
© Philip Montgomery
Vor den "Midterms" sind die USA ein gespaltenes Land. Wer mit dem politischen Gegner spricht, gilt als Verräter, Extremisten bereiten sich auf einen Bürgerkrieg vor. Der amerikanische Soziologe Jonathan Metzl versucht zu verstehen: warum?
Interview: Gesa Gottschalk, Fotos: Philip Montgomery

GEO: Professor Metzl, wenn ich Ihr Buch übersetzen will, scheitere ich schon am Titel: "Dying of Whiteness". Was soll das sein, "Weißsein"?

Jonathan Metzl: "Weiß" ist keine biologische Kategorie. Ich meine damit auch nicht alle Menschen, die sich selbst als "weiß" begreifen. Whiteness bezeichnet in meiner Forschung eine Ideologie, die im Süden der USA entstanden ist. Sie ist regierungsfeindlich, fremdenfeindlich, gegen Waffengesetze, und sie ist zuletzt im ganzen Land immer lauter und mächtiger geworden.

Was zeichnet diese Ideologie aus?

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