
Zoltán Makai, 40, aus Dunaföldvár, Ungarn
"Als gelernter Koch kam ich schon vor zehn Jahren im Winter nach Tirol. In Ungarn sind die Arbeitsbedingungen schlecht, man hat kaum Urlaub, die Bezahlung ist mies. Meine Frau ist Ungarin, sie arbeitet in Imst im Schwimmbadkiosk. Ich möchte nicht, dass mein Kind in Ungarn aufwächst, es ist nicht gut dort. Er redet schon Tirolerisch mit uns, das verstehen wir manchmal gar nicht! Ich bin das fünfte Jahr hier, arbeite als Tageskoch und einmal in der Woche abends. Die Tiroler Küche kenne ich gut, aber es wird in jedem Tal anders gekocht. Kässpätzle und Knödel sind nicht immer gleich. Hin und wieder bereite ich auch ungarische Spezialitäten zu, etwa Palatschinken, gefüllte Pfannkuchen, oder Gulasch. In der Küche verständigen wir uns oft mit Gesten. Ich spreche Deutsch, mein bisschen Englisch habe ich hier gelernt. Andere sprechen nur Englisch. Aber es klappt trotzdem gut. In einem Hotel arbeitet man wie in einer Firma. Hier fühlt sich die Arbeit an wie das Leben in einer großen Familie."
© Barbara Schaefer