
Stefan Leber, 43, Weil der Stadt, Deutschland
"Hütten kenne ich von langen Wanderungen, ich habe auch die Alpen überquert. Ich bleibe dreieinhalb Monate und bin zuständig für den Ausschank und Nachschub, bediene die Materialseilbahn. Montags und donnerstags bekommen wir Lieferungen, Lebensmittel, alles, was wir brauchen. Ich bin dann derjenige, der alle Vorräte verräumt. Auch mit dem Team stimmt alles. Oft heißt es: Team-Arbeit? Super, dann ducke ich mich weg, ein anderer wird’s schon machen! Aber hier ist das Arbeiten sehr harmonisch. Alle geben mehr als sie müssten. Dass ich im Viererzimmer schlafe, stört mich nicht. Das kenne ich von meinen Reisen. Was mich aber stört sind Wanderer, die sich hier oben so herablassend benehmen, als wären sie im Hotel. Überraschend finde ich die Vielfalt an Speisen und Getränken in der Muttekopf-Hütte, das ist besser als auf vielen anderen Hütten. Das liegt am Wirt. Er lässt mich auch drei Tage heimfahren, wen ich auf meinem Hof das Getreide ernten muss. Ich bin Nebenerwerbslandwirt und hauptamtlich Schreiner. Und kann jetzt schon drei Teller gleichzeitig servieren."
© Barbara Schaefer