
Philip Riedmaier, 25, aus Mindelheim, Deutschland
"Ich habe vier Jahre als Industriemechaniker gearbeitet. Nächstes Jahr gehe ich auf die Technikerschule. Dazwischen wollte ich etwas anderes machen. Ich finde es faszinierend, für eine Zeit in den Bergen den Alltag zu erleben und nicht nur auf Besuch zu sein – so wie sonst auf meinen Rucksackreisen in Südostasien und in Kolumbien. Dort bleibt man als Konsument in dieser Hostelwelt, führt nur oberflächliche Gespräche. Ich arbeite als Küchenhilfe, mache Salate, Kuchen, Strudel. Am freien Tag gehe ich am liebsten auf den Pleiskopf, wegen der Aussicht. Ich klettere, wenn ich einen Kletterpartner finde, oder balanciere auf der Slackline. Manchmal spielen wir Karten, ich habe meine Gitarre dabei. Aber Partystimmung kommt selten auf, die von der Frühschicht müssen früh raus. Was ich am Arbeiten hier so mag: Als Industriemechaniker denkt man über ein Problem lange nach, bis man eine Lösung findet. Hier muss man einfach Gas geben. Als Tagestourist fährst du nur in die Berge, wenn das Wetter passt. Hier gehst du auch sonst los. Das nehme ich mir auch für meinen Alltag zuhause mit: Immer das Beste aus allem machen. Allerdings: Arbeiten auf einer Hütte ist kein Urlaub, da darf man keine falschen Erwartungen haben."
© Barbara Schaefer